Heilkraft der Liebe - eine herzöffnende Übung
Die höchste Form der Arznei ist die Liebe (Paracelsus). Was bereits Paracelsus wusste, wird heute zunehmend wissenschaftlich erforscht. Dass negative emotionale Belastungen enormen Einfluss auf Immunsystem und Gesundheit haben, ist mittlerweile bekannt. Was aber bewirken positive Gefühle, wie Liebe oder Freude?
Die Auswirkungen von Gefühlen, wie Glück, Freude, Zufriedenheit, Mitgefühl und Liebe auf die Gesundheit stehen erst seit kurzer Zeit im Fokus der Wissenschaft. Aaron Antonovsky, der Gründer der Salutogenese, war einer der ersten, der sich damit beschäftigte, wie Gesundheit entsteht, statt nach Ursachen von Krankheiten zu suchen. Die Forschungen des Neurowissenschaftlers Richard J. Davidson über die Wirkung von Mitgefühl und Meditation auf Gesundheit und Wohlbefinden zeigen ebenfalls erstaunliche Ergebnisse. Seine Studien haben gezeigt, dass das Trainieren von Mitgefühl zum einen möglich ist und zum anderen dadurch signifikante Veränderungen im Gehirn erzielt werden. Es fördert die soziale Intuition, Resilienz, positive Grundeinstellung, Gleichmut sowie Gelassenheit und verstärkt die Neigung, anderen zu helfen.
Beeindruckte Erkenntnisse wurden auch am Institut of Hearth Math in Kalifornieren gewonnen. Die Forscher entdeckten, dass Gefühle von Freude, Fürsorge und Dankbarkeit in unserem System nutzbringende Hormone wie z.B. DHEA aktivieren – dieses reduziert Stress und kurbelt das Immunsystem an. Dazu gibt es heute eine wundervolle Übung, mit der du Ruhe in deiner Gedanken- und Emotionswelt wiederherstellen und deine Gesundheit stärken kannst.
Herzkohärenz Übung – die Heilkraft des Herzens erwecken
Die Forschungen, die am Institut of Heart Math (www.heartmath.com) durchgeführt wurden, zeigen, dass es fast augenblicklich zu kohärenten Mustern der Herzfrequenz, der Hirnströme und der Atmung und somit zu einem ausgeglichenen Nervensystem führt, wenn man sich per Vorstellungskraft auf das Herz und auf positive Gefühle konzentriert. Der Schlüssel zur Kohärenz ist das Erleben echter positiver Gefühle im Herzen.
- Ein paar Mal tief einatmen, das Ausatmen bewusst bis zum Ende geschehen lassen (dies führt zur Ruhe durch die Anregung des parasympathischen Systems), eine Sekunde Pause nach dem Ausatmen. Danach die Atmung ruhig fließen lassen. Komme dabei in deinem Atemrhythmus zur Ruhe.
- Danach richtest du die Aufmerksamkeit gezielt auf die Herzgegend. Stell dir sich vor, dass du durch das Herz atmest – das Einatmen liefert Energie, das Ausatmen reinigt dein Herz von allen negativen Emotionen. Verfolge ca. ein bis zwei Minuten bewusst diese fließenden Bewegungen von Ein – und Ausatmen.
- Lass nun in deinem Brustbereich Empfindungen von Wärme, Ausdehnung, Freude. Liebe und Dankbarkeit entstehen. Dies gelingt am besten, wenn du an Menschen denkst, die dir am Herzen liegen, dir Situationen vorstellst, die dir Freude machen oder für die du zutiefst dankbar bist. Versuche, diese Empfindungen so lange als möglich aufrecht zu halten.
Beobachte anschließend, ob du Veränderungen in deinem Körper, in deiner Atmung, oder Stimmung wahrnehmen kannst und vielleicht gelingt es dir dieses Gefühl in den Alltag, die nächste Tätigkeit oder Begegnung mitzunehmen.
Um die Kraft der positiven Gefühle auch in schwierigen Situationen wachrufen zu können, ist es wichtig zu Üben, denn nur was zur Gewohnheit wurde, lässt sich leicht im Gehirn schnell abrufen. "gom" (sgom) ist das tibetische Wort für Meditation und bedeutet soviel wie "gewöhnen, sich vertraut machen". In unserem Abendzyklus der Achtsamkeit, machen wir uns mit noch viel mehr solcher Übungen vertraut.
Möge es uns gelingen, Gefühle wie Liebe, Freude, Frieden, Hoffnung, Güte, Mitgefühl, Großzügigkeit, Dankbarkeit, und Vertrauen zu nähren sodass sich diese Qualitäten schneller vermehren als jeder Virus.
Herzlichst,
Sylvia
© brainsisters, Sylvia Fischer,