Sommertipps TTM 2Immunstärkung aus ganzheitlicher Sicht

Jetzt ist er da der Herbst. Ein Herbst, der uns wieder mit großen Herausforderungen konfrontiert. Wie jedes Jahr um diese Zeit steigen die Erkältungen und  Infektionskrankheiten und da gibt es ja noch dieses besondere Virus, das uns seit Monaten in Atem hält. Ständig werden wir mit Zahlen Dashboards sowie Abwehr- und Schutzmaßnahmen konfrontiert. Als wäre das der einzige Weg gesund zu bleiben! Aber - auch wenn wir derzeit nicht viel darüber hören und sehen, wir können auch selbst einiges tun, um unser Immunsystem zu stärken. Denn es geht nicht darum, ob ein Virus da ist, sondern darum, wie dein Immunsystem mit dem Virus umgeht.

Während unser westliches Medizinsystem einen sehr einseitig, materiellen Blick darauf hat, betrachten die alten Heilsystem aus dem Osten Krankheit und Gesundheit aus viel großerer, ganzheitlicher Perspektive. Dies gibt uns nicht nur mehr Möglichkeiten und Ansätze zur Prävention und Heilung, sondern auch wieder mehr Eigenverantwortung in die Hand. Wäre es nicht an der Zeit, die Scheuklappen zu öffnen und den Freund statt den Feind in anderen Sichtweisen zu sehen?

Was alte Heilsysteme sagen

Folgende zehn Faktoren sind in fast allen tradierten Medizinsystemen (Tibetische Medizin, Ayurveda, TCM, Trad. Europäische Medizin) die am meisten aufgelisteten Krankheitsursachen (Keine Wertung in dieser Reihung) und somit auch Ansätze für präventive und kurierende Maßnahmen.

1.Äusseren Faktoren (Bakterien, Viren, Unfälle,..)
2.Grundkonstitution
3.Wetterbedingugen
4.Lebensstil
5.Ernährung
6.Psychisch - seelische Faktoren (Angst, Stress..)
7.Fehlgeleitete, unterdrückte Emotionen
8.Mentale Geisteshaltungen
9.Blockierte Energien
10.Genetik und Karma

Diese Medizinsysteme betrachten den Menschen als ganzheitliches Wesen, in dem sich all diese Komponenten gegenseitig beeinflussen, eingebettet in den lebendigen Organismus der Natur. Diese Natur ist es auch, die uns die Heilmittel bringt, da sie ein Teil von uns und wir ein Teil von ihr sind. Bei dieser Betrachtungsweise wird dem Patienten, neben der ärztlichen Behandlung, sehr viel Mithilfe, Eigenverantwortung und auch Lösungskompetenz in die Hand gegeben. Das resultiert in einem Gefühl, selbstermächtigt agieren zu können, vorbeugend und auch begleitend. Es werden vorrangig die Ursachen und nicht die Symptome behandelt. Die Ärzte wissen auch, dass für nachhaltige Heilung die aktive Mitwirkung ihrer Patienten unabdingbar ist.

Schauen wir auf unser Medizinsystem finden wir nur mehr den Punkt eins im Fokus. (Und eventuell Punkt 10 Genetik, Karma natürlich nicht ;-). Dh unsere Medizin stützt sich auf Abwehr, Schutz, Reperatur, Abgrenzung und Bekämpfung von äusseren Faktoren und Symptomen. Der Mensch wird in Einzelteile zerlegt und ist abgekoppelt von der Natur, die Heilmittel werden im Labor hergestellt. Eine Betrachtungsweise, die in vielen Fällen zu kurz greift.

Am Beispiel der tibetischen Konstitutionslehre lasst sich das Ineinandergreifen oben genannter Punkte sehr gut nachvollziehen. Die tibetische Energiemedizin beruht auf dem Grundsatz, dass in einem gesunden Organismus 3 Körperenergien, die die grundlegenden psychischen und physischen Körperprozesse steuern, in Einklang zueinanderstehen. Jeder Mensch hat eine angeborene, individuelle Mischung dieser drei Energieprinzipien, mit unterschiedlicher Ausprägung - die sogenannte Grundkonstitution. Die Kenntnis des eigenen Konstitutionstyps ermöglicht dir, durch entsprechende Ernährung, Lebensstil und mentalen Einstellungen, deine körperliches und geistige Gesundheit optimal zu unterstützen. Hier ein paar Beispiele

Auf den Typ kommt's an - Tipps aus der tibetischen Medizin 

Basis der tibetischen Medizin ist wie auch in anderen alten Heilsystemen die Elementelehre
Das Element Luft spiegelt sich hauptsächlich im sogenannten Wind Typ (tibetisch rlung). Das Feuer Element prägt den Galle Typ (tibetisch mkhrispa) und die Elemente Wasser und Erde sind im sogenannte Schleim Typ (tibetisch badkan) vorherrschend.

Der Wind Typ – Vorsicht bei Wind

Windtypen sind meist schlank, hochgewachsen, sehr beweglich und feingliedrig. Ihr rascher und beweglicher Geist besitzt viel Kreativität und eine rasche Auffassungsgabe, neigt aber auch zu Unruhe und viel Grübelei. Mit Intuition, Feingefühl und einer leichten und unbeschwerten Art liebt der Windtyp die Gesellschaft von Freunden, tanzt gerne und spricht gerne und viel. Da Luft das vorherrschende Element ist, fehlt es oft an Struktur und Erdung und so schienen sie manchmal etwas chaotisch. So reagieren Windtypen auch, wie schon der Name sagt, besonders empfindlich auf windiges und kaltes Wetter.

Die Empfehlung für den Wind Typ heißt ERDEN, WÄRMEN & BERUHIGEN:

  • Viel Zeit und Ruhe zum Essen nehmen, regelmäßig Essen
  • Verwendung folgender Speisen: warme Milch, Sahne, Butter, warme Suppen, Eintöpfe, frisch gebackenes Brot, Datteln, Kürbis, Karotten, Melasse, Honig, Süßholz, Rosinen, Pflanzenöle, Sesam, Leinsamen. Fast alle Fleischsorten außer Ziegen und Schweinefleisch
  • Emotionale Wärme und Zuwendung ist sehr förderlich
  • Gedanken zu Ruhe bringen, Meditation, Yoga

Der Galle Typ – Vorsicht bei Hitze

Galletypen haben einen athletischen, muskulösen Körperbau, meist mittlere Körpergröße. Mit ihrer hohen Energie, starkem Selbstbewusstsein und großer Dynamik lieben sie den Wettkampf, sind sehr motiviert und zielstrebig. Ihre Stimme ist klar und kräftig, Reaktionen sind oft schnell und heftig. Ein „glühender“ Wille, Mut und Durchsetzungskraft prägen ihr Verhalten. Das Feuerelement sorgt für ein hitziges Temperament, Ungeduld, Gereiztheit und erhöht auch ihre Empfindlichkeit bei Hitze.

Die Empfehlung für den Galle Typ heißt ENTSPANNEN & KÜHLEN

  • Förderlich sind bittere und kühlende Gewürze und Kräuter - bitter: Chicorée, Radicchio Löwenzahn, Wermut, Enzian, Mariendistel, Wegwarte, Safran, kühlend: Pfefferminze, Kampfer
  • Zu viel Sonnenbaden vermeiden, Kopf vor der Sonne schützen (Hitze steigt immer nach oben)
  • Geistige Ruhe, Ärger und Wut besänftigen
  • Regelmäßig mit kühlem Wasser erfrischen, schattige kühle Plätze bevorzugen

Der Schleim Typ – Vorsicht bei Feuchtigkeit

Schleimtypen sind von eher kleiner, kräftiger und gedrungener Statur und neigen mehr zu Übergewicht als die anderen Typen. Ihr Wesen ist ruhig, geduldig, verlässlich ausdauernd und zufrieden und sie bevorzugen ruhige Tätigkeiten und Hobbies. Sie genießen ausgedehnte Speisefolgen, ihr Schwachpunkt ist aber die Verdauung. Die Dominanz der Elemente Wasser und Erde machen etwas schwerfällig, engstirnig und manchmal müde und träge. Durch ihre kühlende Eigenschaft erhöhen sie die Empfindlichkeit für Nässe und Kälte, was dazu führt, dass Schleimtypen schneller frieren.

Die Empfehlung für den Schleim Typ heißt BEWEGEN, WÄRMEN & TROCKNEN

  • Förderlich sind scharfe, saure und warme Speisen
  • Wärmende Gewürze: Koriander, Kardamom, Zimt, Nelke, Ingwer stärken die Verdauung
  • Abgekochtes heißes Wasser regelmäßig, am besten morgens, trinken (eventuell mit Honig oder Ingwer)
  • Den Geist anregen, lernen, lesen und kreativ sein

Krankheit entsteht nach der Lehre der Tibetischen Medizin durch ein Ungleichgewicht (Überschuß oder Mangel) der Energien, die durch Kombination der einzelnen Faktoren entsteht.  Wenn sich z.B. der Galle Typ lange in der Hitze aufhält, scharfte Nahrung zu sich nimmt, Alkohol trinkt und sich Agressionen aussetzt, steigt die Hitze an, was zu erhöhter Krankheitsanfälligkeit führt. Die Tibetische Medizin geht davon aus, dass sich jeder, durch geeignetes Verhalten und Ernährung, geistig und körperlich gesund erhalten kann, wenn er sich selbst kennt.

In unserer westlichen Medizin wurden mit der Zeit die Menschen komplett aus der Mithilfe und Eigenverantwortung herausgenommen. Mehr und mehr Menschen wollen diese Eigenverantwortung nun wieder übernehmen. Die alten Heiltraditionen bieten dazu viel Wissen und Werkzeuge.

arrow Wenn du mehr über die tibetische Konstitutionslehre wissen möchtest und deinen eigenen Konstitutionstyp austesten möchtest, dann freue ich mich dich beim ONLINE VORTRAG "Das Heilwissen der Tibeter" zu sehen:

Hier der Link zur Anmeldung: https://www.brainsisters.at/termine/icalrepeat.detail/2020/09/16/6/-/online-das-heilwissen-der-tibeter.html

WELLBEING IS A SKILL - und wir können selbst viel dazu beitragen, dass es uns gut geht!

In diesem Sinne einen guten Start in einen gesunden Herbst!

Herzlichst,

Unterschrift Vorname

© brainsisters, Sylvia Fischer

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