Unterschiedliche Betrachtungen - dasselbe Ziel
Betrachten wir die verschiedenen Medizin- & Heilsysteme, die modernen, westlichen und die über tausende von Jahren tradierten, entdecken wir Unterschiede. Beide allerdings haben das gleiche Ziel: Gesundheit. Das ist mir wichtig zu festzuhalten! Denn auch Menschen, die sich medizinischer Methoden und die, die sich mit Naturmethoden bedienen haben dieselbe Absicht, nämlich das Immunsystem zu stärken und sich selbst und andere zu schützen.
Krankheitsursachen aus moderner und tradierter Sicht
Es ist nich das eine richtig und das andere falsch! Und es ist nicht der eine Mensch besser oder schlechter als der andere. Wäre es nicht endlich an der Zeit, die Scheuklappen zu öffnen und den Freund statt den Feind in anderen Sichtweisen zu sehen?
Alte Heilsysteme
Folgende zehn Faktoren sind in fast allen tradierten Medizinsystemen (Tibetische Medizin, Ayurveda, TCM, Trad. Europäische Medizin) die am meisten aufgelisteten Krankheitsursachen. (Keine Wertung in dieser Reihung)
1.Äusseren Faktoren (Bakterien, Viren, Unfälle,..)
2.Grundkonstitution
3.Wetterbedingugen
4.Lebensstil
5.Ernährung
6.Psychisch - seelische Faktoren (Angst, Stress..)
7.Fehlgeleitete, unterdrückte Emotionen
8.Mentale Geisteshaltungen
9.Blockierte Energieflüsse
10.Genetik und Karma
Diese Medizinsysteme betrachten den Menschen als ganzheitliches Wesen, in dem sich all diese Komponenten gegenseitig beeinflussen, eingebettet in den lebendigen Organismus der Natur. Sie werden damit in Diagnose und Behandlung immer miteinbezogen.
Die Natur ist es auch, die uns die Heilmittel bringt, da sie ein Teil von uns und wir ein Teil von ihr sind. Bei dieser Betrachtungsweise wird dem Patienten, neben der ärztlichen Behandlung, sehr viel Mithilfe, Eigenverantwortung und auch Lösungskompetenz in die Hand gegeben. Das resultiert in einem Gefühl, selbstermächtigt agieren zu können, vorbeugend und auch begleitend. Es werden vorrangig die Ursachen und nicht die Symptome behandelt. Die Ärzte wissen auch, dass für nachhaltige Heilung die aktive Mitwirkung ihrer Patienten unabdingbar ist.
Modernes Heilsystem
Schauen wir auf unser Medizinsystem finden wir hauptsächlich den Punkt eins im Fokus. (eventuell noch Punkt 10 Genetik, Karma natürlich nicht ;-). Dh. unsere Medizin stützt sich auf Abwehr, Schutz, Reperatur, Abgrenzung und Bekämpfung von äusseren Faktoren und Symptomen. Der Mensch ist abgekoppelt von der Natur, die Heilmittel werden im Labor hergestellt.
Was in vielen Bereichen (wie in Unfallchirugie) auf jeden Fall zu bahnbrechenden Erkenntnissen geführt hat, und das ist, ohne Frage, genial. In manchen anderen Bereichen stößt diese Medizin aber an ihre Grenzen. Aus dieser reduktionistischen Sichtweise kann man natürlich auch schwer erklären, warum manche bei dem einen oder anderen Virenbefall - ohne jetzt Virennamen zu nennen ;-) - symptomlos, mit leichten Symptomen bleiben und andere wirklich schwere Symptome entwickeln. Da können die Mathematiker noch so viel rechnen. Die einzige Erklärung, die sie uns geben ist - Risikogruppe...aber welcher Lebenstil, welche Traumatas, welche psychischen Faktoren, wie Ängste und Stress oder welche Medikamentennebenwirkungen, künstichen Nahrungszusatzstoffe und Düngermittel haben diese Personen zu Risikogruppen gemacht?
In unserer westlichen Medizin wurden mit der Zeit die Menschen auch komplett aus der Mithilfe und Eigenverantwortung herausgenommen. Patienten können/müssen sich nur mehr den Experten anvertrauen. Und Vertrauen zu ihren Patienten aufzubauen ist aber vielen Arzten gar nicht mehr möglich, denn dazu braucht es Zeit. Was bleibt ist ein Gefühl von Ohnmacht im Angesicht der Gefahren von Draussen und eine Abhängigkeit von den Experten in "weiß", die in den gegebnen Möglichkeiten natürlich immer ihr Bestes versuchen. Das wiederum bewirkt Gefühle von Unwissenheit, Machtlosigkeit, Stress und Angst. Enger Blickwinkel, enge Lösungen - und Enge ist der Wortstamm von Angst. Und hier beisst sich "die Katz wieder in den Schwanz" wie man so schön sagt...
Wäre es nicht endlich an der Zeit die Scheuklappen zu öffnen und über den Tellerrand zu blicken?
Wäre es nicht endlich an der Zeit zu sehen, dass die Forscher und Wissenschaftler unsere Zeit mit ihrem fokussierten Blick zwar genialen Fortschritt ermöglicht haben, aber dabei vielleicht den Über- und Weitblick etwas verloren haben?
Wäre es nicht endlich an der Zeit zu erkennen, dass diese Forscher, die ins Detail und aufs Messbare blicken, per se, nur schwer gleichzeitig den Blick in die Weite, ins zum Teil Unmessbare werfen können?
Wäre es nicht an der Zeit, sich einzugestehen, dass sie daher dringend diejenigen brauchen, deren Expertise im systemischen Betrachten der größeren Zusammenhänge liegt?
Wäre es nicht an der Zeit für ein wirkliches Miteinander? Für wirklich ganzheitliche, nachhaltige Lösungen?
Wann dann, wenn nicht jetzt?
Der fokussierte Blick ist zweifelsohne spannend, um die vielen molekularen Einzelteile, chemischen Stoffe, Prozesse und Wirkweisen einer Pflanze zu untersuchen und zu verstehen wie sie funktioniert. Das ist Nahrung für unseren Verstand. Aber es ist auch unglaublich erhebend den Blick zu weiten, die gesamte Planze zu betrachten, die Farben ihrer Blüten und Früchte zu bestaunen, den Duft zu inhalieren, ihre Interaktion mit den Schmetterlingen und Bienen und ihren Platz inmitten einer blühenden Frühlingswiese zu sehen. Das ist die Nahrung für unser Herz! Und diese Sicht lässt auch erkennen, dass diese Blume eingebetet ist ins Leben und alles miteinander interagiert. Eine dieser beiden Betrachtungsweisen auszulassen, macht jeden Lösungsvorschlag nur halb und beraubt uns der Fülle des Wunder Lebens!
In diesem Sinne, schaut über den Tellerrand! Das Andere ist meist die Ergänzung zum Ganzen und nicht der Feind!
© brainsisters, Sylvia Fischer