Ostern1

Ostern, Ostara - was Geschichten uns lehren können

Geschichten begleiten die Menschheit seit Anbegin der Zeit. Ihre bildhafte Sprache bewegt unsere Seele und verankert die Inhalte tief in unserem Gedächtnis. Sowohl im christlichen Fest Ostern, dass uns die Geschichte vom Leidensweg Jesus und dessen lichtvolle Auferstehung erzählt, als auch in den alten heidnischen Mythen von Ostara, in denen nach langer Dunkelheit, die Fruchtbarkeit, das Aufblühen und Auferstehen in der Natur gefeiert werden, finden wir dieselbe Metapher - das Durchschreiten von dunklen und leidvollen Zeiten, an dessen Ende immer die Neugeburt und das Licht stehen.

Nach der kalten, dunklen Winterzeit bringt uns Ostern / Ostara die Sonne, das Licht, die Wärme und das Leben wieder zurück und symbolisiert neues Wachstum und Wiedergeburt. Durch die alten Blätter des vergangenen Jahres spriesst die neue grüne Kraft der Sonne entgegen. Mutter Erde zeigt uns, wie das Licht letztendlich über die Dunkelheit siegt. Durch das Durchschreiten der Dunkelheit wird Altes, das als Humus für neue Erkenntnisse dient, abgestreift und unser Bewusstsein erweitert sich. Die Seele steht auf in einem neuen lichtvollen Kleid.


Die Mystiker kennen es als die „dunkle Nacht der Seele“, die durchschritten wird, damit wir transformiert werden und zu einem neuen Selbst erwachen, die Buddhisten bezeichnen es als Weg zur Erleuchtung, die Christen eben als Auferstehung.
Aber auch jenseits von Religion und Mystik finden wir in der berühmtesten Höllenfahrt der Weltliteratur - in Dantes Göttlicher Komödie und in Redewendungen, wie „Sich wie der Phönix aus der Asche erheben“ dieselbe uralte Symbolik. Jede Heldenreise erzählt uns die Geschichte vom Überwinden von Hindernissen bis zum großen Sieg und auch die Filmemacher Hollywoods bedienen sich dieser uralten Dramaturgie.


Jeder Geburt eines Kindes geht eine Zeit in der Dunkelheit voraus. Im Bauchraum der Mutter wuchsen wir heran, geschützt und selbstverständlich versorgt, bis es immer enger und enger wurde und wir bereit waren, unter Druck und Schmerz, unsere aller erste große Veränderung zu erleben – nämlich das Licht der Welt zu erblicken.


Neues Wachstum und Neugeburt scheinen also Dunkelheit, Krisen und Schwierigkeiten vorauszusetzen.


Die Angst vor dieser Dunkelheit, vor Krisen und Schmerz ist tief in uns verwurzelt und wir versuchen mit allen Mitteln dagegen anzukämpfen und das ist verständlich. So werden wir aber empfänglich für die Lockrufe der Medien und Werbeindustrie, stürzen uns in eine Ablenkung nach der anderen und jagen äußeren Erfolgen nach, um Schmerz und Dunkelheit zu entkommen. Gleichzeitig sprießen allerorts neue „Fastfood“- Methoden und Lifestyle Tipps aus dem Boden, die uns unsere Blockaden und Schwierigkeiten in 3-4 Schritten lösen und uns das Glück und die Erlösung im Handumdrehen versprechen. Freilich, in einer Zeit in der wir keine Zeit haben, da alles schnell gehen muß, es an Geduld und Langsamkeit mangelt, sind das natürlich die einfacheren Strategien.


Aber ist das tatsächlich die (Er)Lösung? Zeigen uns nicht all die alten Mythen, Geschichten und Symboliken, sowie unsere Mutter Natur einen ganz anderen Weg? Sind Dunkelheit und Licht, Wachstum und Veränderung nicht ein steter Prozess alles Lebendigen, der seine Zeit braucht und den es anzunehmen gilt. Sind wir als lebendige Wesen nicht Teil dieser natürlichen Rhythmen, eingebunden in das Wunder der Schöpfung? Haben wir einfach nur vergessen, dass die Dunkelheit uns versorgt mit allem was uns wachsen lässt und uns in Verbindung bringt mit einer verborgenen inneren Kraft? Eine Kraft die dafür sorgt, dass  der Same in der Stille des Winters unter der Erde reift und menschliches Leben in der Dunkelheit der Gebärmutter heranwächst? Haben wir vergessen, dass es letztlich die Hingabe an diesen Prozess der Schöpfung und das bedingungslose Vertrauen in etwas Höheres sind, die uns das Licht bringen?


In all den oben erwähnten Geschichten finden wir genau das als Schlüssel zur Transformation, Heilung und Veränderung. Wenn wir lernen zu vertrauen, dass auch, wenn die Sonne heute untergeht, sie schon morgen wieder mit ihrem Licht und ihrer Wärme unsere gereifte Seele nährt, verlieren wir vielleicht ein wenig die Angst vor der Dunkelheit, die ganz natürlich jeder Veränderung, jedem Neubeginn voran geht.


In meinem Verständnis ist das der tiefe Sinn von Geschichten  - uns auf die Heldenreise des Lebens vorzubereiten, uns die Angst vor der Dunkelheit zu nehmen, Hoffnung auf das Licht zu geben und uns daran zu erinnern, dass es dahinter etwas Größeres gibt, das uns liebevoll trägt.


In diesem Sinne wünsche ich dir frohe Ostern!

 

Herzlichst,

Unterschrift Vorname

 

 

 

 

editHast du noch Fragen oder suchst du Unterstützung? Gerne begleite ich dich auf dem Weg deiner ganz persönlichen Heldenreise! Ruf mich einfach an +43 699 122 92 119 um einen Termin auszumachen.

 

Save the date:

edit Aufstellungsnachmittag am 7.6.19 - Die eigene Kraft entfalten, Dunkelhei und Krisen überwinden 

edit Pflanzenastrologie am 18.5.10 - Im Jahreskreis mit Pflanzen und Planeten (Mars/Widder, Stier/Venus, Zwilling/ Merkur)

 

 

© brainsisters, Sylvia Fischer

 

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