FRAUSEIN

Ganz Frau SEIN - Kannst du dich noch an deine Weiblichkeit erinnern?

Immer wieder erlebe ich in meiner Arbeit mit Frauen, dass sie die Schönheit, Eleganz, Intuition und Weisheit anderer Frauen bewundern, selbst aber große Probleme damit haben, ihren eigenen Wert, ihren eigenen Körper, ihre eigene Schönheit und Weiblichkeit anzunehmen. Warum ist das so? Wo haben wir Frauen unseren (Selbst)Wert und unser Würde verloren und was bedeutet Frau sein eigentlich?

In unserer patriachal orientierten Gesellschaft muss Frau sehr oft "ihren Mann stehen", um zu überleben. Zusätzlich ist "weiblich sein" heute mit unzähligen Stereotypen besetzt, sodass viele Frauen sich gar nicht mehr an ihre ursprünglich weibliche Kraft erinnern.

Seit vielen Jahren forsche ich an diesem Thema und habe mich dabei sowohl mit C.G. Jungs Archetypen aus der Psychologie, alten Philosophien, Kulturen und Religionen auseinandergesetzt. Zur Veranschaulichung möchte ich hier zwei uralte Konzepte herannehmen. Erstens die Symbolik von Yin und Yang, als natürliche Prinzipien alles Lebendigen und zweitens eine aus Psychologie und Mythologie kommende Sichtweise der Archetypenlehre und der „Dreifachen Göttin“

Das Prinzip von Yin - Yang

Aufzählung YYDas Konzept des Yin & Yangs stammt aus der jahrtausendalten chinesischen Philosophie und stellt die 2 Wirkprinzipien alles Lebendigen hier auf der Erde dar. In der chinesischen Medizin, wird das Gleichgewicht dieser beiden Kräfte als Voraussetzung für Gesundheit betrachtet. Es beschreibt zwei Kräfte, die im ständigen, fließenden Wechsel zusammenwirken – nicht als entweder - oder sondern als sowohl als auch. Fast alles lässt sich als Entsprechung des einen oder anderen Prinzips darstellen. Auf geschlechtlich - menschlicher Ebene auch männlich und weiblich. In der Grafik sind einige Beispiele der beiden Pole und den dazugehörigen Eigenschaften aufgezählt - ohne jeglicher Wertung von gut oder schlecht, denn so ist es nicht gemeint.

Allein am Beispiel der Zeugung, lässt sich diese natürliche Dynamik wunderbar beschreiben. Es ist das Sperma (männlich) dass sich aktiv auf das ruhige Ei (weiblich) zubewegt. Das Ei muss sich für diesen Akt der Schöpfung öffnen und empfangen und in der Ruhe und Dunkelheit der Gebärmutter wächst neues Leben heran.

Offenheit, Empfänglichkeit, Ruhe, Stille und Geduld sind also neben der Aktivität, Aggressivität, Spannung und Kontrolle wichtige Vorrausetzung für Leben und Wachstum. Und wie oben ersichtlich dem Yin – also dem Weiblichen zugeordnet. Wo finden wir diese Qualitäten in der heutigen Zeit, in der ständig von Wachstum gesprochen wird? Fehlt da nicht ein ganz wesentlicher Teil, egal ob im privaten, wirtschaftlichen, sozialen, politischen oder religiösen Feld?
Schneller, besser höher, ist zur Einbahnstraße geworden, wohin sie uns geführt hat, haben wir gerade vor Augen. Um ein gesundes nachhaltiges Wachsen sicherzustellen sind also Yin Qualitäten von enormer Wichtigkeit, wie es der erste und wichtigste aller Schöpfungsprozesse uns lehrt.

 

Das Prinzip der dreifachen Göttin

Ich weiß, wir befinden uns heute in einer ganz anderen, manche würden sagen fortschrittlichen Zeit, was sollen wir da mit so alten und noch dazu religiös anmutenden Themen am Hut haben? Nun ja, in unserer heute so fortschrittlichen Zeit ist etwas verloren gegangen, nämlich die Mutter ERdeFähigkeit Geschichten und Mythen zu erzählen. Die Bedeutung dieser Geschichten für unser Leben und vor allem für unser Unterbewusstsein wurde vergessen. Zum Glück sind sie uns in Kunst und Kultur erhalten geblieben, als solche tragen sie aber leider heute „nur“ mehr zur Unterhaltung bei, da ihre tiefe Bedeutung oft nicht mehr erkannt wird. Warum? Weil sie nichts für den rationalen Verstand geschrieben sind, sie können nur mit dem Gefühl und der Intuition – dem kreativen Teil des Gehirns – der auch als weiblicher Teil des Gehirns bekannt ist - verarbeitet werden. Unsere rein rational kognitiv, geprägte Sozialisation hat uns hier einen besonderen Schatz an Weisheit genommen, etwas was gemeinsam mit der Kraft der ursprünglichen Weiblichkeit verloren ging. Gerade deswegen möchte ich in diesem Artikel auch darauf zurückgreifen, jenseits jeglicher Religion wohlbemerkt.


Um Eigenschaften, Fähigkeiten und Lebenszyklen zu beschreiben, bediente man sich seit jeher verschiedener Symboliken und Metaphern. In der Mythologie wurden die Lebenszyklen der Frau durch Göttinnen symbolisiert und so die mit jeder Lebensphase einhergehender weiblichen Aspekte und Eigenschaften bildhaft beschrieben. Anbei ein kurzer Überblick über die drei „Lebenszyklen“ mit den unterschiedlichen weiblichen Qualitäten. Auch die Jahreszeiten der großen Muttergöttin unserer Mutter Erde wurden durch diese 3 Aspekte dargestellt. 

 Frühling                            Sommer/Spätsommer       Herbst/Winter

dreifache Göttin

 

Geschichtlicher Exkurs – die seelische Wunde der Frau

Wo sind sie geblieben die Aphrodites, Heras und Hekates? Was ist geschehen? Ein Blick in die Geschichte und hier besonders in die Frauengeschichte lässt Frau schaudern. Über viele, viele Jahrhunderte besonders vom Früh- bis zum Spätmittelalter und weiter finden wir Missbrauch, Unterdrückung, Leibeigenschaft, Diskriminierung und Verfolgung.

 

Hier ein paar Schlagworte dazu

Hexenverbrennung und Verteufelung“ - Die Würde und die Kraft der Weisen fiel besonders im Mittelalter der Inquisition zum Opfer. Die Kraft und Macht sowie der Zugang zu Intuition und höherer Weisheit der weisen Frauen war dem Klerus, der Reichtum und Macht anstrebte, ein Dorn im Auge und musste mit allen leider sehr grausamen Mitteln vernichtet werden.


„Sex sells“ - diesem schlagkräftigen Argument der Werbe- und Medienindustrie fiel vor allem Aphrodite - die junge schöne Frau zum Opfer. Die natürliche Schönheit und Sexualität der Frau wurde zum Werbeobjekt degradiert, um Kaufkraft und Begierde zu stärken.


„Kinder Kirche Küche“ – Hera oder der wunderbare, nährende empathische, mütterliche Aspekt der Weiblichkeit wurde schließlich unter diesem Motto zum schwachen, dem Manne dienenden Geschlecht diskriminiert.


„Karriere Kampf und Kompromisslosigkeit“  - Heute kämpfen viele Frauen täglich in einer männlich dominierten Gesellschaft um ihre Recht. Dabei müssen sie sich in die leistungsorientierte Männerwelt einfügen und sich mit ihr identifizieren, um im Job die gleichen Chancen zu haben. Der Preis, den sie für diesen Kampf ist bezahlen ist, dass Frau sich eine männlich geprägte „Rüstung“ zugelegt hat und ihre Weiblichkeit verleugnen und vergessen musste.

 

Die Jahrhunderte dauernde Unterdrückung und die daraus folgenden Frauenbilder sind nach wie vor tief im kollektiven Bewusstsein verankert und noch immer im Zellgedächtnis jeder Frau gespeichert. Nur weil man es nicht sieht, heißt es nicht dass es nicht da ist. Das ist aus meiner Sicht der Grund, warum Frau so empfindlich auf Ungerechtigkeit reagiert und sich so schwer damit tut ihren eigenen Wert zu kennen, trifft es doch eine tiefe Wunde. Egal ob Selbstwert-, Beziehungs- oder Karriereprobleme, in meinen Beratungen findet sich die Wurzel sehr oft in dieser tiefen seelischen Wunde der Frau. 

Ebenso sehe ich hier den Grund warum feministische Frauen sich nicht gerne mit dem Thema weibliche Qualitäten auseinandersetzten, da das Bild „des schwachen weiblichen Geschlechts“ auch hier noch tief verankert ist. Dass Aphrodites, Heras und Hekates Qualitäten unglaublich machtvoll und vor allem bedeutend für ein nachhaltiges Leben sind, haben Frauen wie auch Männer vergessen. Zudem war der Zugang zur Bildung, um Schreib- und Lesekunst zu erwerben, lange nur dem Mann vorbehalten. So wurde Geschichte hauptsächlich von Männern (His story .- History) geschrieben. Über starke Frauen und die Kraft der Weiblichkeit findet man daher nicht wirklich viel in den Geschichts- und schon gar nichts in den Religionsbüchern. Die ursprüngliche Form der Wissensweitergabe von Generation zu Generation in Form von Mythen und Geschichte (Miss story – Mystery), wie es die Frauen pflegten, lebt aber bis heute in Kunst und Kultur weiter. Die Kraft und Macht der Weiblichkeit ist also zum Glück nicht umzubringen und wird in der heutigen Zeit des Umbruchs mehr denn je benötigt.


FRAUDie derzeitige Krise zeigt uns eindeutung, dass diese Kraft der Weiblichkeit fehlt. Ich wünsche mir, dass wir Frauen uns aus der Opferhaltung rausbewegen, alle unsere weiblichen Qualitäten wieder stolz nach außen tragen und damit auch die Männer aus ihrer Täterschaft befreien. Mögen Männer und Frauen sich selbst und einander wieder mit Achtung begegnen.

Für ein gleichwertiges, liebevolles, respektvolles, miteinander Schöpfen auf Augenhöhe!

Und für unsere große Mutter – Mutter Erde, die uns Tag für Tag die Macht und Kraft der Weiblichkeit zeigt.

 
Herzlichst,

 Unterschrift Vorname

 

 

 

 edit   2022 wird diese Kraft enorm anBedeutung gewinnen, daher hier gehts zum aktuellen Seminar zu diesem Thema, Frauenseminar "Die heilsame Kraft der Weiblichkeit" - am 29. Jänner 2022

 

edit Hast du noch Fragen oder suchst Unterstützung bei einem der oben erwähnten Themen?  Ruf mich einfach an +43 699 122 92 119 oder kontaktiere mich hier.

 

 
© brainsisters Sylvia Fischer

 

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