Die Blätter fallen, fallen wie von weit,
Als welkten in den Himmeln ferne Gärten;
Sie fallen mit verneinender Gebärde.
Und in den Nächten fällt die schwere Erde
Aus allen Sternen in die Einsamkeit.
Wir alle fallen. Diese Hand da fällt.
Und sieh dir andre an: es ist in allen.
Und doch ist Einer, welcher dieses Fallen
Unendlich sanft in seinen Händen hält.
(Rainer Maria Rilke)
Mit diesen schönen Worten von Rilke möchte ich meinen aktuellen Newsletter beginnen. Die Zeiten werden immer dichter und viele unter uns haben etwas loszulassen, seien es alten Themen, Menschen, Vorstellungen, Meinungen oder ihre gewohnten Freiheiten. Der Virus hält uns nachwievor in Atem. In Situationen, in denen uns scheinbar jegliche Freiheit genommen wird, sind wir umsomehr gefragt in die Eigenverantworung zu gehen. Diese Eigenverantortung beginnt immer bei uns. Wenn wir im Außen nichts ändern können, können wir immer noch unsere Einstellung und Perspektive ändern. Das ist die einzige Freiheit, die wir wirklich haben, die Freiheit im Geist! Und da unsere Perspektive direkten Einfluss auf unser Wohlbefinden und Körper hat, ist es jedenfallse ein Versuch wert!
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Angst in Achtsamkeit wandeln
So wie der Herbst die fallengelassenen Blätter der Bäume in Humus wandelt, können wir auch unsere Angst in ihre gesunde Schwester Achtsamkeit wandeln.
Denn in der Angst ist unser Herz eng und unser Denken engstirnig. In der Achtsamkeit öffnet sich das Herz und der Geist wird weit.
In der Angst sehen wir nur die Gefahr und übersehen die Schönheit, in der Achtsamkeit jedoch sehen wir die Schönheit, ohne die Gefahr dabei zu übersehen.
Achtsam gewählte Worte, achtsames Miteinander und achtsamer Umgang mit unseren Ressoursen würde uns die jetzige Zeit um ein Vielfaches erleichtern.
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Und in all den Momenten in denen wir anstehen und uns fallen gelassen fühlen, mögen uns die Worte Rilkes daran erinnern, dass da einer ist, der das Fallen unendlich sanft in seinen Händen hält.